3. Das RIAA-Filter
Auch das Filter ist echt-symmetrisch aufgebaut und sogar in zwei Stufen aufgeteilt.
 

Eingang / Ausgang = symmetrisch / asymmetrisch
Echt symmetrische Eingangsstufe mit Präzisions-Instrumenten-Verstärker, aufgebaut mit Audio-Grade OP-Amps. Dadurch kann man auf höchste Rauscharmut und Linearität, sowie geringsten Klirrfaktor optimieren.
Für einen asymmetrischen Eingang (Cinch) werden nur die Anschlüsse "Plus" und "Null" benutzt und eine Steckbrücke umgesteckt. Da die erste Stufe immer als Symmetrierer arbeitet, wird auch ein unsymmetrisches Signal in allen weiteren Stufen echt symmetrisch weiterverarbeitet. Dadurch profitiert auch ein Cinchsignal von dem echt symmtrischen 2-stufigen Passiv-RIAA-Filter. Somit steht am Ausgang grundsätzlich ein echt symmetrisches Signal zur Verfügung, dass nicht erst dort symmetriert werden muss.
Es ist keine übliche symmetrische Signalführung, bei der einfach zwei getrennte Wege für das pos.-  und neg.-Signal verwendet werden und sich jeder Zweig auf Masse bezieht. Hier wird eine sog. Floating Ground Schaltung eingesetzt, bei der die Signale gegenseitig und nicht gegen Masse korrespondieren. Daher haben die Gegenkopplungs-Widerstände der OP-Amp-Stufen keine Verbindung zur Masse (Funktion ähnlich einer Übertrager-Kopplung).
Wird dennoch nur ein unsymmetrischer Ausgang benötigt, benutzt man nur einen Ausgang (z.B.+Out). Dieser enthält alle Informationen des gegenüberliegenden Signals. Der Signalmassestrom fließt in diesem Falle über die Zuleitung der Stromversorgung und nicht innerhalb des Moduls.

Passives RIAA-Filter  Für viele audiophil unangreifbar   siehe auch Grundlagen der RIAA-Entzerrung
Die traumhaft geringe und unhörbare Abweichung beträgt hier nur 0,05dB typ (0,08dBmax) 50Hz-20kHz. Diese Genauigkeit stellt sich grundsätzlich ein. Sie ergibt sich durch Bauteile, deren Werte präzise berechnet und eng toleriert sind. Es ist keinerlei Abgleich nötig.
Außerdem werden KP-Kondensatoren eingesetzt mit einem besonders gleichmäßigen Kapazitätsverlauf von 20Hz-20kHz (wichtig). Nennenswerte Abweichungen gibts erst ab ca. 100kHz (+0,3%).
Eine RIAA-Abweichung von <0,1 dB ist zwar überhaupt nicht nötig, dennoch liegen unsere Werte darunter. Die passiven Filter sind kein Teil einer Gegenkopplung.Vor und hinter den Filtern befinden sich rein lineare Verstärkerstufen, wodurch das Signale völlig fehlerfrei von Gegenkopplungsverzerrungen ist und bestes Einschwingverhalten zeigt. Sehr niederohmiges Filter-Netzwerk mit Film-Foil-Kondensatoren.

Die einzelnen Stufen
Damit die Schaltung alle Emotionen des Musiksignals behält, muss zwischen den Stufen die Balance stimmen.
Dazu gehören:
1. Sorgfältige Dimensionierung der aufeinanderfolgenden Verstärkerstufen.
2. Die optimale Reihenfolge der beiden Passiv-Filter in Bezug auf Rauschen und Übersteuerungsgrenze.
3. Rauschverhalten der einzelnen Stufen und deren verschiedener Einfluss.
4. Optimale Bauteilewahl und deren Werte, abgestimmt auf die Eigenschaften der einzelnen Stufen (Quellwiderstände,usw).

Kein Kondensator im Signalweg
Obwohl von Anfang bis Ende eine reine DC-Kopplung besteht, gibt es keinen störenden Offset am Ausgang, aber dennoch ein sanftes kondensatorloses Subsonic Filter, mit einem -3dB Punkt von ca. 10Hz (-0,6dB bei ca. 20Hz), damit die tiefsten Frequenzen im Bereich von mechanischen Plattenspielergeräuschen (Rumpeln) eine Mindest-Abschwächung erfahren ohne die geringste Beeinflussung großer Bassfundamente.

Keine unnötige Pufferstufe im Ausgang
Unsere eingesetzten OPs sind besonders audiophil (LME49720). Der Klirrfaktor eines einzelnen OPs beträgt bei 600 Ohm Last und 3V RMS Signalspannung nur 0,00003% bei 1kHz und 0,00006% bei 20kHz (siehe hier).
Auf eine Phonovorstufe folgt jedoch in der Regel nur der hochohmige Eingang eines Line Vorverstärkers, ohne 100m Kabelkapazität dazwischen. Auch betreibt man damit keinen Kopfhörer, o.ä. den man ja wiederum in der Lautstärke regeln müsste - mit einem entsprechend niederohmigen angepassten Poti.
Jede weitere niederohmige Ausgangs-Pufferverstärker würde somit diesen extrem geringen Klirrfaktor unnötig erhöhen.
Beispiel: Der Klirrfaktor des 50 Ohm "Superbuffers"  OPA 633 von Burr-Brown beträgt 0,02-0,005%. Manche tun so, als könne man so ein Bauteil am Ende einer viel hochwertigeren Kette einfach ignorieren. Daher finden wir kein Argument mehr für eine zusätzliche, klangbeeinflussende, niederohmige Pufferstufe.

Betriebsspannung - Pufferung
Die Betriebsspannung beträgt +/-5V bis +/-25V (optimal +/-18 bis +/-21V). On Board befindet sich eine gyrator-ähnliche Spannungsglättung, die oberhalb 18V als Regelung arbeitet. Gepuffert wird mit je sechs parallelgeschalteten LOW-ESR-Elkos von insgesamt 2x1.300µF. Somit hat insbesondere die Ausgangsstufe eine sehr große Pufferung direkt an ihren Anschlussbeinen zur Verfügung. Im weiteren Verlauf der Leiterbahnen sorgen diverse symmetrisch angebrachte HF-Kondenstoren für Rauschreduzierung der Betriebsspannung.

Vergoldete Leiterbahnen
Die Leiterbahnen dieses Ausnahme-Moduls bestehen aus vergoldetem 70µm Kupfer, ebenso vergoldet ist die Beschriftung der schwarzen Oberfläche.

Thema Rauschen siehe hier

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